Konzeption

Konzeption

Konzeption

Mit allen Sinnen – 
Der Kindergarten als systemisches und inklusives Lebens- und Erfahrungsumfeld


– Ein Auszug – 

⦁ Charakter der Kita
Welt der Sinne – Der Kindergarten als systemisches und inklusives Lebens- und Erfahrungsumfeld.

Sinne sind die Grundlage und der Motor des Lebens.

 „Erzähle mir und ich werde vergessen,
zeige mir und ich werde mich erinnern, 
Lass mich tun und ich verstehe.“
Konfuzius

Als unsere Aufgabe sehen wir es, alle uns anvertraute Kinder zu befähigen ihre Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen und mitzugestalten – unabhängig von Status, Religion, Herkunft oder Beeinträchtigungen. Durch Haltung, Vorbild, Beachtung der entwicklungsspezifischen Bedingungen, individueller Biografie und den daraus erwachsenden Bedürfnissen wollen wir die Kompetenzen der Kinder fördern und das Selbstkonzept stärken und ausprägen. Wir arbeiten systemisch und inklusiv – wir sehen das „ganze System“ und beziehen nach Möglichkeit alle und alles mit in unsere Arbeit ein.

⦁ Trägerbild
Die Kinderwelt e.V. ist ein Elterninitiativkindergarten und ein eingetragener Verein. Das bedeutet, dass Erzieher und Eltern eng miteinander arbeiten. Eltern haben viele Mitspracherechte und verpflichten sich eine gewisse Anzahl von Stunden im Kindergarten mitzuarbeiten. Der Vorstand setzt sich aus vier gewählten Eltern zusammen.

⦁ Zusammensetzung der Kinderwelt e.V.
Wir haben in unserer Kinderwelt Platz für 43 Kinder. In zwei Gruppen, den Sternenkuckern und den Fühlwürmern, werden jeweils etwa 15 Kinder altersgemischt im Alter zwischen einem und etwa vier Jahren betreut. Die dritte Gruppe, die Spürnasen, ist weitgehend altershomogen und bereitet die Kinder ab etwa vier Jahren auf die Schule vor. 
Unser Ziel ist es mit allen Sinnen die Welt zu erleben. Verschiedene Sprachen, Nationalitäten und Persönlichkeiten heißen wir Willkommen.

⦁ Eltern als Partner
Bei Vertragsschluss verpflichten sich die Eltern zu je sechs Elternstunden pro Elternteil und Kitajahr. Dadurch bekommen alle Eltern die Chance sich aktiv am Kindergartenalltag zu beteiligen. Die Zusammenarbeit mit den Eltern, wird durch Elternabende, Elterncafés, Entwicklungsgespräche Aushänge und (anonyme) Umfragen gestärkt. Informationen, Beobachtungen oder Dokumentationen werden datenschutzsicher aufbewahrt und den Eltern jederzeit zur Verfügung gestellt. Dadurch können sie aktiv an der Entwicklung der Kita teilnehmen.

Aus den Reihen der Eltern wird ein Vorstand gewählt, der sich verpflichtet unsere Kita nach außen zu vertreten.

⦁ Sinneskindergarten

Durch vielfältige Materialien und Alltagseindrücke regen wir die Entwicklung der Kinder an. Regeln und Strukturen bieten den Kindern den Rahmen sich mit Freude und Spaß auszuleben. Der Rhythmus und die Strukturen ergeben Rituale, die sie wiedererkennen. Dadurch offenbart sich ihnen eine größere Freiheit zur geistigen und körperlichen Entwicklung.

⦁ Wir Erzieher
Derzeit setzt sich das zehnköpfige Erzieherteam aus Diplom Sozialpädagogen, Diplom Kleinkindpädagogen, Sozialfachwirten, Lehrern und aus staatlich anerkannten Erziehern zusammen. Wir bilden berufsbegleitend einen Erzieher aus. Außerdem verfügt unsere Einrichtung über drei Integrationsfachkräfte.

⦁ Unser Bild vom Kind
Wir Erzieher sehen jedes Kind als eigenständiges Individuum mit eigenen Wünschen, Gefühlen, Empfindungen und Familiengeschichten. Konsequent aber respektvoll arbeiten wir mit den Kindern, damit sie sich wichtige soziale Eigenschaften aneignen. Die Kinder lernen Konflikte selber auszutragen und sich in eine Gruppe zu integrieren. Wir beobachten die Kinder und unterstützen sie darin, eigenen Gefühle, Wünsche und Lösungswege zu finden und umzusetzen.
Wir gewähren den kleinsten Kindern einen eigenen Schlaf- und Essensrhythmus. Die Wickelsituation wird liebevoll, sinnlich mit viel Zeit und Raum gestaltet.
In Absprache mit Eltern und Kindern bieten wir entwicklungsentsprechende Ruhemöglichkeiten (Schlafen oder Ruhen) an. Liebevoll gehen wir auf tagesaktuelle Bedürfnisse ein. So bekommen auch ältere Kinder auf Wunsch einen Schlafplatz, wenn ihnen danach ist.
Eine große Stärke von uns ist die Begleitung des Kindes in der Entwicklung zu einer eigenständigen, selbstverantwortlichen Persönlichkeit.
Kinder unterliegen einem eigenen Entwicklungsprozess mit individuellem Tempo. Wir bieten den Kindern die Zeit, die sie dafür benötigen und den entsprechen Rahmen. Wir möchten mit den Kindern ein Fundament schaffen, das sie befähigt alltagsrelevante Fähigkeiten zu entwickeln. Auf dieser Grundlage entwickeln sich die kognitiven, geistigen Fertigkeiten.
Regelmäßig hinterfragen und bearbeiten wir gemeinsam unser Bild vom Kind innerhalb der Teamsitzungen. Zur persönlichen Weiterbildung stehen den Erziehern im Büro diverse Literatur und Arbeitsmaterialien zur Verfügung. Des Weiteren werden durch den Träger interne und externe Weiterbildungen gefördert.

⦁ Bildungsverständnis
Die Sinneswahrnehmung steht im Zusammenhang mit allen Bildungs- und Förderbereichen im Leben eines 0 bis 7-jährigen Kindes.
Unser Ziel ist es durch bewusste Wahrnehmung und Stimulation der Sinne die Lebenskompetenzen der Kinder auszuprägen und uns diese als Bildungsziele bewusst zu machen.

⦁ Sinnes- und Wahrnehmungskompetenzen
⦁ Körper- und Bewegungskompetenz
⦁ Beziehungsfähigkeit
⦁ Resilienz
⦁ Motivationskompetenz
⦁ Konzentration- und Denkfähigkeit, Zuhören
⦁ Eigenes Kompetenzerleben
⦁ Lebensfreude
⦁ Werte
⦁ Offenheit
⦁ Toleranz
⦁ Solidarität
⦁ Verantwortung
⦁ Orientierung
⦁ Regulierung
⦁ Anspannung und Entspannung
⦁ Lebenssicherheit
⦁ Zugehörigkeit und Gruppenbeziehung
⦁ Selbstvertrauen
⦁ Verantwortung
⦁ Kooperation
⦁ Rollen- und Perspektivwechsel
⦁ Kommunikation, Sprache
⦁ Gesundheitsbewusstsein

Die Aufgabe der Erzieher ist es daher die Kinder zu kennen und zu Beobachten. Die Beobachtung wird durch ein, durch das Team festgelegtes Beobachtungsmittel regelmäßig erhoben. Dabei spielt das einzelne Kind aber auch der Blick auf die gesamte Gruppe eine wichtige Rolle. Auf Grundlage der Beobachtungen und in Verbindung mit dem kollegialen Austausch planen die Erzieher die pädagogischen Angebote. Diese verbinden Interessen, Neigungen mit altersangemessenen Erfahrungen in allen Bildungsbereichen und sind Basis unserer inklusiven, systemischen Arbeit.

Wir Erzieher sind Vorbild und Partner, fördern, begleiten, helfen und unterstützen. Wir wecken die Neugier und lassen uns von den Kindern anregen. Wir bilden und entwickeln uns selbstständig und im Team weiter.

Das Team schafft dafür gemeinsam die Bedingungen zur Verwirklichung. Wir besprechen uns regelmäßig einmal wöchentlich im kleinen Gruppenteam, sowie einmal monatlich im großen, gruppenübergreifenden Team. Dabei werden sämtliche Informationen, Planungen oder Absprachen dokumentiert und hinterlegt, um eine umfassende Vernetzung zu ermöglichen. Wir koordinieren und gestalten gemeinsam den Kindergartenalltag systemisch. Wir verstehen uns als Interessenspartner der Familien.

Unser gemeinsames Ziel, die Kinder zu kennen und zu erkennen, unterstützen wir mit einem gemeinsamen Beobachtungsmittel. Jedem Erzieher steht ein Buch zur Verfügung mit dem mindestens einmal jährlich der Entwicklungsstand, durch ein Ampelsystem verdeutlicht, dargestellt wird. Das Buch bezieht sich auf das Werk „Entwicklung der Sinne“ von Ylva Ellneby und berücksichtigt die relevanten Bereiche der Schulfähigkeit.

Die Entwicklung der Kinder wird gemeinsam mit dem Kind dokumentiert und Lernprozesse so für Familien und Kinder sichtbar gemacht und im Sprachlerntagebuch bzw. datenschutzentsprechend sicher aufbewahrt. Durch diese Form der Dokumentation sammeln Kinder, Eltern und Erzieher die Zuversicht, den nächsten Schritt der Entwicklung zu erreichen. Wir wertschätzen damit seinen eigenen Prozess.

Durch das Erkennen der Bildungsabsicht des Kindes können wir seine Kompetenzen mit Ideen und Materialien anregen. Die Eltern werden durch die Entwicklungsgespräche und Tür-und Angelgespräche in ihrer Erziehung begleitet und gestützt.

⦁ Tagesablauf
Der Sinnesentwicklung liegt Rhythmus und Wiederholung zu Grunde. Dieser wird durch bewusste Tages-, Wochen-, Monat- und Jahresabläufe geboten.

06.00 Uhr Kitaöffnung
07.50 Uhr gemeinsamer Morgenkreis
08.00 Uhr Frühstück
08.30 Uhr Zweite Bringzeit
09.00 Uhr Gruppeninterne Zeit mit spezifischen Angeboten
11.00 Uhr Mittagessen; je nach Altersgruppe zeitlich etwas versetzt
11.45 Uhr Schlafen bzw. Ruhezeit
14.30 Uhr Vesper
15.00 Uhr Abholzeit, Freispiel, gesonderte Angebote
17.00 Uhr Kitaschluss

Montags ist Sporttag und wir gehen gruppenübergreifen, zu unterschiedlichen Zeiten in die nahe gelegene Sporthalle. Am Dienstag ist Spielzeugtag und die Kinder dürfen an diesem Tag ein Spielzeug von Zuhause mitbringen, das sie den anderen Kindern vorführen und mit dem in der Gruppe gemeinsam gespielt werden kann. Am Mittwoch kommt Peter, ein Musiker, in unsere Einrichtung, um mit allen Kindern, altersgetrennt in mehreren Gruppen, Musik zu macht. Dabei werden die Kinder an Reime, Lieder, Bewegungen/Tänze und erste Instrumente herangeführt.

Gemeinsam gestalten wir Geburtstage, erkennen den Jahreszeitenwechsel und feiern Feste, wie Fasching, Ostern, Sommerfest, Laternenfest, Nikolaus, Weihnachten u.ä.

⦁ Eingewöhnungskonzept
In unserem Eingewöhnungskonzept spiegelt sich der Weg unserer Einrichtung wider, Kinder -und in diesem Fall auch Eltern- dort abzuholen, wo sie gerade stehen.

Wir gehen auf jede Familie speziell ein und möchten sie bei dem Übergang von „nur Familie“ zu „Familie und Kindergarten“ individuell begleiten.

Nachdem die Eltern zukünftiger Kinder die Chance haben sich an bestimmten Tagen bei einer Kindergartenbesichtigung über uns und unsere Arbeit zu informieren. Sie bekommen einen Einblick in unsere Arbeit und Abläufe, sowie den Pflichten als Elternteil einer Elterninitiative.

Für die Eltern gibt es außerdem einen Starterbrief und einen Fragebogen zum Ausfüllen. Dieser beinhaltet Fragen zum Essverhalten, Schlafritualen, Beruhigungsmethoden und speziellen Wünschen der Eltern an uns.

Das ermöglicht uns ganz individuell auf das Kind und seinen Entwicklungsstand einzugehen, Sorgen und Nöte werden ernstgenommen.

⦁ Alltagsintegrierte Sprachförderung
durch strukturierte Wochenpläne, Beobachtung, Bewegung und Vorbildhaltung

Anbilden > Festigen > Stabilisieren > Automatisieren > Anwenden

Wir als Einrichtung wollen täglich alters- und situationsgerechte Sprachanregungen schaffen, um die Bildungs- und Lernchancen unserer uns anvertrauten Kinder zu erhöhen.

Dabei beachten wir:

  • Kinder bringen die Ausstattung für den Erwerb von Sprache mit auf die Welt
  • Sprache entwickelt sich vor allem durch Eigenmotivation und reichhaltige Angebote
  • jedes Kind hat einen eigenen Entwicklungsstand und individuelle Lernstrategien
  • Kinder erlernen Sprache durch die Erfahrung mit allen Sinnen und durch umfangreiche tägliche Bewegungsangebot
  • unverzichtbar ist ein vertrauensvoller und positiv besetzter Umgang mit allen Beteiligten
  • wir verstehen uns als aktiver und emphatischer Zuhörer
  • wir bilden uns stets weiter
  • sollten Schwierigkeiten durch krankheitsbedingte Einflüsse (Hörschwierigkeiten durch häufige Mittelohrentzündungen, Mutismus, Taubheit, Dyslalie oder andere) auftreten, so sehen wir uns verpflichtet Hilfe durch Dritte einzufordern (Ärzte, Logopäden, Akustiker…)
  • wir bemühen uns um ein korrektes Sprachverhalten, wir sind Sprachvorbild (authentisch und empathisch)
  • wir binden die Erziehungspartner in unsere Arbeit aktiv mit ein (Elternabende, Themenabende, Entwicklungsgespräche und Anregungen)
  • wir regen eine Willkommenskultur an

In unserer Einrichtung werden muttersprachliche Kinder, bilinguale Kinder und fremdsprachige Geflüchtetenkinder betreut. Im Moment werden in unserer Einrichtung rund neun verschieden Sprachen in den Alltag eingebunden.

Unsere Angebote orientieren sich am Entwicklungs- und Interessenstand der Kinder und sie sind so ausgerichtet, dass sie einen herausfordernden Charakter einnehmen.

Seit 2019 wird außerdem nach der „Alltagsintegrierten Sprachbildung und Sprachförderung – HIT“ gearbeitet. Alle pädagogischen Mitarbeiter dieser Einrichtung wurden im Rahmen einer Fortbildung darin zertifiziert.

⦁ Schutzkonzept
Der Kindergarten ist ein Ort, an dem Mädchen und Jungen die Chance haben, sich als Teil einer Gemeinschaft zu erleben, in der die Bedürfnisse aller Bedeutung haben, wo sich nicht die Großen, Starken und Groben durchsetzen. Dazu gehört neben der gelebten präventiven Erziehungshaltung, sich aktiv mit dem Thema Gewalt, sexuelle Übergriffe und Missbrauch zu befassen und so Ängste und Unsicherheiten abzubauen, hinzusehen und die richtigen Schritte zu unternehmen, wenn man Missbrauch vermutet.

Die Haltung aller betreuenden Personen fundiert auf Professionalität und Fachkenntnissen und kann nicht durch eigene und persönliche Glaubenssätze konstruiert werden. Professionalität bedeutet, dass nicht allein persönliche Meinungen und Einstellungen den Umgang mit kindlichen sexuellen Aktivitäten bestimmen dürfen, sondern Fachkenntnisse die Grundlage bilden.

Im Mittelpunkt steht immer der Schutz des individuellen Kindes – Erziehung ist der beste Schutz!

Wir haben ein eigenes Schutzkonzept formuliert und orientieren uns dabei am „Berlineinheitliche Risikoeinschätzung bei Verdacht einer Gefährdung des Wohls eines Kindes oder Jugendlichen“.

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